Schnecken auf der Überholspur

Wahrhaft, es ist nicht leicht in dieser unserer Zeit zu leben. Eine Zeit, in der man dauernd in Bewegung bleiben muss, damit man überhaupt noch mithalten kann, wo doch alles so wahnsinnig schnelllebig ist. Und eine Zeit, in der es dann aber wieder heißt, man solle „entschleunigen“ und achtsamer werden, die Langsamkeit in sein Leben lassen. Ja was denn nun?

Die Selbstoptimierungsfalle

Jahreswechsel und so. Vermeintlich die beste Zeit, um Abbitte zu leisten und Schwüre zu schwören. Ich weiß, ich weiß, ich lebe zu ungesund, schlafe zu lange, bin oft zu faul, kriege nicht immer alles gebacken, aber ich schwöre, ich schwöre, ab jetzt wird alles besser. In diesem neuen Jahr starte ich endlich, endlich durch mit der restlos optimierten Version von mir selbst…

Wenn das Schicksal vor deiner Haustür rumhängt…

Du willst eigentlich nur nach einem langen Tag in Ruhe nach Hause kommen und es dir gemütlich machen. Du bist schon fast am Ziel, kannst die Haustür schon von Weitem sehen. Plötzlich bleibst du stehen, denn da ist er. Da, vor deiner Tür hängt er rum und wartet auf dich. Du kannst ihn förmlich aus der Dunkelheit leuchten sehen. Noch bist du zu weit weg, um Genaueres zu erkennen. Das ist auch nicht nötig, denn du weißt jetzt schon, welche Konsequenzen das für dich haben wird.

Das harte Leben

Weihnachten naht schön langsam und spätestens jetzt wird es wieder mal Zeit, in Demut innezuhalten und ein bisschen Dankbarkeit zu zeigen. Dankbarkeit für alles, was wir haben, für alles, was wir erreicht haben, für all die lieben Menschen um uns und für all die schönen Momente, die uns widerfahren sind.

Hilflos in Florenz

„Komm, wir fragen da jetzt!“, sagt sie nachdem wir eine ganze Weile inmitten des Menschengewirrs an einer Straßenecke beim Bahnhof in Florenz versucht haben, die Karte zu studieren – erfolglos. Wir, das sind drei Reisegefährtinnen, die sich auf ein langes Wochenende in den Süden vertschüsst haben und aktuell damit beschäftigt sind, den Weg mit ihren drei Koffern nicht zu verstellen. Nachdem wir mitten in der Nacht aufgebrochen waren und eine fast achtstündige Reise mit wenig Schlaf hinter uns haben, sind wir hier nun gestrandet, kurz vor unserem Ziel. „Es muss doch irgendwo in der Nähe sein, oder?“, fragen wir die erste Passantin, die vorbeikommt. 

Falls die Timeline einmal endet

Es ist erst ein paar Tage her, dass mir Facebook wie so oft eine Erinnerung vor die Nase gehalten hat. Eine längst vergessene Erinnerung aus dem Jahr 2011. Sie zeigt mich mit einer mir vertrauten Seele, die längst von uns gegangen ist. Ich bin seltsam berührt von diesem Bild und meinen Worten, die sich vor mir ausbreiten, als wäre die Zeit stehengeblieben. Bei all den Möglichkeiten, die das Internet geschaffen hat, um Menschen zu durchleuchten, gibt es doch noch keinen Algorithmus der es vermag, Leben und Sterben zu berechnen.