Von offenen Türen und vergebener Liebesmüh

Irgendwie tendieren wir dazu, die Räume, in denen wir uns bewegen, beim Hinausgehen schon in Nostalgie zu wandeln, und in den Menschen, die wir in dieser Nostalgie fanden, nur noch das Gute zu sehen.
Das Leben ist schließlich schon schwer genug, wie erleichternd und wohltuend ist es da erst, wenn jemand dir noch im Auseinandergehen nachruft: „Meine Tür bleibt immer offen für dich.“ Inmitten der Verletzung macht sich Erleichterung breit, dass nicht alles verloren sein muss. Und vielleicht, ja vielleicht auch ein wenig die Hoffnung, dass wieder da sein könnte eines Tages, was ohnehin nie war.

Hört bitte auf! Ihr macht mir Angst!

Es ist alles schwer. Und besonders schwer ist es, in Worte zu fassen, was gerade alles schwer ist. Nun gut, da ist diese Krise, aber eigentlich, eigentlich…. Eigentlich fühlt es sich so an, als würde ich nicht nur die ganze Zeit zuhause rumsitzen, sondern mich auch nicht mehr trauen, das eigene Bett zu verlassen. Wie ein kleines Kind habe ich mich in der Dunkelheit auf mein Bett zurückgezogen. Und hier sitze ich nun zusammengekauert und halte mir verzweifelt die Ohren zu, um nicht mehr mitzubekommen, wie die Erwachsenen sich draußen streiten.

Lockdown: Wir bleiben offen

„Weißt du, egal was heuer noch passieren wird, ich habe mir vorgenommen immer offen zuu bleiben“, erklärte ich feierlich am Ende eines langen Telefonats zu Beginn dieses Jahres. Wie gut sich dieser Satz angefühlt hat und wie zuversichtlich ich war, dass sich damit alles zum Besseren wenden würde. Wenn ich einfach offen bleibe.

10.000 Schritte – Der Ausgangspunkt

Im Nachhinein betrachtet ist es nicht einfach, alles auf den einen Punkt zusammenzuführen, den einen bedeutenden Vorfall oder die eine schwere Krise. Hinter mir lagen ein paar Jahre, in denen das eine auf das andere gefolgt war – vieles ist zerbrochen. Mit Leibeskräften habe ich versucht, loszulassen, was nicht zu retten war, und zusammenzuhalten, was ich (noch) nicht loslassen konnte.

Ich bin nicht meine Witze, ich bin nicht dein persönlicher Witz

Würde ich das Profil für eine Partnervermittlung ausfüllen, dann würde ich irgendwo klar schreiben, dass ich Humor habe. Humor ist nun nicht unbedingt das Aushängeschild für die Traumfrau, es sei denn natürlich, es handelt sich dabei um die Art von Humor, die sie bei den unglaublich schlechten und flachen Witzen ihrer männlichen Gegenüber lachen lässt.

Wer ohne Neid ist, der werfe den ersten Stein

Da ist sie, diese eine Facebookfreundin, die sich jetzt als Fotografin selbstständig gemacht hat. Oder der Arbeitskollege, der sich eine Auszeit nimmt , um die Welt zu bereisen. Oder dieser eine Bekannte von Bekannten, der sein eigenes Start-up gegründet hat. Und mittendrin stehst du und denkst: „Echt jetzt? DIE als Fotografin, na ich weiß nicht, heutzutage kann sich ja jeder alles schimpfen“, oder „mir wär das viel zu anstrengend da mit dem Rucksack durch Indien zu tuckern, das hat außerdem eh schon jeder gesehen“, oder „bäääääh, schon wieder so ein Start-up, geh, muss das sein, der will sich doch nur selbst inszenieren.“

Ich Verdammt Beleidigt

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mich einfach so stehen hast lassen. Einfach so. Du bist an mir vorbeigezogen, als würde ich für dich nicht existieren. Als wäre ich nichts für dich. Da stand ich, völlig aus der Puste und konnte dir nur noch nachschauen – atemlos und fassungslos.